Gesichtsüberwachungs-Schnecken, 2017

Yves Netzhammer

Zum Kunstwerk

U1 Station Altes Landgut, 1100 Wien

Permanente Installation auf 4 Flächen. Pulverbeschichtete Alupaneele mit Flip-Flop-Speziallackierung. Insgesamt ca. 830 m2

 Yves Netzhammers Arbeit Gesichtsüberwachungsschnecken für die U-Bahn-Station Altes Landgut reflektiert die Geschichte der Physiognomik und Anthropometrie und verbindet diese mit aktuellen Fragen von Überwachung und Kontrolle.

U-Bahn-Stationen sind Zonen des Transits, in denen große Menschenmengen zusammenkommen und die dementsprechend überwacht sind. Es sind aber auch Orte „der Begegnung mit Tausenden fremden Gesichtern“, wie Yves Netzhammer schreibt.

Das gilt besonders für die U-Bahn-Station Altes Landgut, die in einem multikulturellen Quartier liegt. Die insgesamt 63 stilisierten Porträts an den Wänden der U-Bahn-Station sind eine spielerische Hommage an die Vielfalt dieser Menschen.

Ausgehend von den Proportionen und Mustern einer Gesichtserkennungssoftware hat Yves Netzhammer verschiedenste Physiognomien gezeichnet und daraus „ein Panoptikum aus stilisierten Gesichtern, angesiedelt zwischen Tier und Mensch, zwischen Frau und Mann, Alt und Jung“ entstehen lassen.

Es sind humorvolle Darstellungen mit vielen liebevollen Details. Wer genauer hinschaut, merkt, dass die Gesichter nicht einfach aus Punkten und Linien gezeichnet sind. Vielmehr werden Schnecken plötzlich zu Augenbrauen, eine kleine Tierherde formt sich zu einem menschlichen Gebiss, ein Tannenbaum wird zur Nasenfalte.

Die Benutzer der U-Bahn- Station werden ihren Spaß daran haben, diese kleinen Feinheiten mit der Zeit zu entdecken. Das Verhältnis von Mensch, Tier und Natur sowie die ständige Verwandlung der Elemente sind zentrale Bestandteile von Yves Netzhammers Schaffen.

Ein Kooperationsprojekt von Wiener Linien und KÖR Kunst im öffentlichen Raum Wien.

Zum Künstler

Yves Netzhammer wurde 1970 in Schaffhausen geboren. Er lebt und arbeitet in Zürich.

Der Künstler Yves Netzhammer arbeitet an einem weitverzweigten, poetischen Bilderkosmos. Seine Zeichnungen, Rauminstallationen und mit dem Computer errechneten Videofilme faszinieren durch ihre körperhafte Ausstrahlung und der bildnerischen Erzählweise. Grundiert von der spielerischen Energie des Re-Kombinierens, tasten sie sich vor zur Nachtseite unserer Existenz.

Internationale Anerkennung erntete Netzhammer für seine Arbeiten für die 52. Kunstbiennale Venedig 2007, die Ausstellung im SFMOMA in San Francisco 2008, Palazzo Strozzi 2009, die Biennale Liverpool 2010, Minsheng Art Museum in Shanghai 2012 , Kunstmuseum Bern 2012, MONA in Tasmanien 2013, Biennale Kiew 2015 und die Installation für den Lichthof im LWL Münster 2015.

In der Schweiz präsentierte der Künstler zuletzt im Museum Rietberg (2014) und im Haus Konstruktiv (2016) seine Videoinstallationen.

Zahlreiche umfassende Publikationen sind zu seiner Arbeit erschienen, die er stets selbst gestaltet.

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