Zum Kunstwerk
Kunstpassage Karlsplatz, U-Bahn-Station Karlsplatz
Der österreichische Künstler und international renommierte Vertreter der Konzeptkunst Ernst Caramelle widmet sich in diesem Auftragswerk dem Thema der Raummalerei: sie kann in immer veränderter Weise und aus verschiedenen Blickwinkeln von den Passanten erlebt werden.
Seine Wandmalerei mit "freskohaftem“ Charakter reagiert auf die architektonische Situation der langgezogenen Passage, der langen Durchgangszone in der U-Bahnstation Karlsplatz / Karlsplatzpassage.
Neue Symmetrien entstehen beispielsweise durch die asymmetrischen Farbfelder, die den Eindruck von Räumlichkeit erwecken, der zusätzlich durch die gegenüberliegende verspiegelte Wand verstärkt wird.
Im Abschreiten der Passage erleben die Passantinnen und Passanten, die der Künstler in seine Arbeit miteinbezieht, die Komposition auf immer veränderte individuelle Weise und aus verschiedenen Blickwinkeln.
Der Künstler lädt die PassantInnen dazu ein, ohne sie dabei im Fluss ihrer Gehbewegungen zu beeinträchtigen, sich intuitiv auf eine sinnliche Erfahrung von Formen und Farben einzulassen.
Technik: Keimfarben auf Wand, gegenüberliegende Wand mit Spiegelflächen auf Glas. Maße: Je 3 x 70m
Die Installation von Ernst Caramelle Ohne Titel wurde in Kooperation von Wiener Linien und KÖR Kunst im öffentlichen Raum Wien 2013 realisiert.
Der Katalog zum Wettbewerb mit dem Titel "Kunstpassage Karlsplatz / Vienna Art Passage" inklusive DVD Making of des Siegerprojekts von Ernst Caramelle ist über den Verlag für moderne Kunst Nürnberg erhältlich.
Zum Künstler
Es gibt in meiner Malerei keine Geschichte, es gibt keinen narrativen Strang, keinen Anfang und kein Ende. Ernst Caramelle
Ernst Caramelle wurde 1952 in Hall in Tirol geboren und lebt und arbeitet in Frankfurt/Main, Karlsruhe und New York. Er studierte an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien, ehe er 1974 als Research Fellow ans Center for Advanced Visual Studies des Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Boston wechselte, wo erste Video- und Performancearbeiten entstanden.
Der künstlerische Ansatz Caramelles steht in der Tradition der Konzeptkunst, welche die Idee dem künstlerischen Produkt, sei sie verwirklicht oder nicht, als ebenbürtig sieht.
In den frühen 80er Jahren beginnt Ernst Caramelle mit seinen topografischen Inszenierungen. Die großformatigen Raummalereien reagieren auf Architekturdetails wie Wandöffnungen, Mauervorsprünge und Putzdekor. Dabei initiiert er ein System der Verdoppelungen, der Spiegelbilder, der Gegenüberstellungen: Original und Reproduktion, Negativ und Positiv, Regel und Irritation, Künstler und Betrachter.
Zu Caramelles wichtigsten Einzelausstellungsstationen und Installationen zählen u. a.:
- Kunsthalle Bielefeld (2013)
- Wexner Center for the Arts in Columbus, Ohio (2012)
- Bloomberg Space, London (2010)
- Galerie im Taxispalais, Innsbruck (2008)
- Badischer Kunstverein, Karlsruhe (2006)
- Fundacaão de Serralves, Porto (2005)
- BAWAG Foundation, Wien (2001)
- Wiener Secession, Wien und Portikus, Frankfurt/Main (beide 1993)
- Documenta 9, Kassel (1992)
- Museum Haus Lange, Krefeld, Neue Nationalgalerie, Berlin, und Musée d’Art Moderne de la Ville de Paris und Biennale Sydney (alle 1990)
- Stichting de Appel, Amsterdam (1989)
- Kunsthalle Bern (1986)
- Kunsthalle Basel (1982)
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